SANS FRONTIERES - LIVE IN PETERSBURG

Kuratorin: Anna Matveyeva

Der Live-Teil des Projekts findet am 5. und am 12. Oktober 2003 statt. Der Kern des Live-Teils sind die Live-Performances von Künstlern in Petersburg; am 5.Oktober wird der Live-Sound im Ö1 Kunstradio und an beiden Tagen auch im Internet übertragen, abwechselnd mit dem Live Sound von Performances von Künstlern in Wien, wodurch ein kultureller Dialog zwischen Künstlern der beiden Länder entsteht, der gleichzeitig ein eindrucksvolles Soundprogramm für alle HörerInnen darstellt.

Als Teilnehmer an den Live Events habe ich Künstler ausgewählt, die sich auf nicht traditionelle Weise mit Sound beschäftigen. Ich war weder daran interessiert, MusikerInnen, DJs oder traditionelle Dichter einzubeziehen noch daran, schon wieder eines der üblichen Konzerte zu initiieren. Deshalb habe ich mich entschlossen, Künstler einzuladen, die im Grenzbereich zwischen Performance, Rezitation, Musik und der Realisierung von Soundenvironments arbeiten.

In Petersburg werden also im Rahmen des Projektes SANS FRONTIÈRES einerseits Dmitry Shubin und andererseits die Poetengruppe DRELI KUDA POPALO auftreten.

DIMITRY SHUBIN

Dmitry Shubin ist ein bekannter Petersburger Künstler, der mit einer Vielfalt von Medien arbeitet: von der Fotografie bis zur Computergrafik und von der Installation bis zu Videos und Soundmixes. Für SANS FRONTIÈRES macht Schubin im Quo Vadis einen Live-Soundmix. Für seine Soundarbeiten verwendet Schubin alle Arten von Alltagsgeräuschen:
Stimmen, Strassenlärm, Maschinengeräusche, Fragmente aus TV- und Radiosendungen (Nachrichten) sowie rhytmische und musikalische Muster.
Dmitry Shubin website: www.mediamix.ru

DRELI KUDA POPALO

Die seit 1998 bestehende Petersburger Gruppe Dreli Kuda Popalo (DKP) besteht aus fünf jungen Poeten. Ihre Arbeiten haben weit mehr mit Sound und Tonfall zu tun als mit regulärem Text. Deshalb treten DKP nicht so sehr mit Publikationen sondern vor allem mit Live- Performances und Videoclips an die Öffentlichkeit. Die expressiven (beinahe aggressiven), stark emotionalen, dynamischen DKP Performances sind gewöhnlich auch für ein nicht Russisch sprechendes Publikum sehr anregend. Die DKP Poeten schreiben auf russisch und auf englisch, aber ich nehme an, für SANS FRONTIÈRES werden sie wohl bei russisch bleiben: die non-verbale emotionale Message, die die Grundlage der DKP Dichtungen darstellt, wird sich dem Publikum trotzdem mitteilen, während die Performance zusätzlich auch noch die Dimension hat, dem Publikum die spezifische Melodik der russischen Sprache zu vermitteln.
DKP website: http://dreli.tora.ru