Als die Sinflut fiel und Noah in der Arche war, wollte er wissen, ob die Gewaesser nachgelassen hatten. Zu diesem Zweck wollte er den Raben ausschicken.
Aber der Rabe klagte ueber doppelte Diskriminierung. Er sagte zu Noah: \"Gott hasst mich, und du hasst mich ebenfalls. Dein Herr hasst mich, weil er dir befohlen hat, von allen reinen Tieren je sieben und von allen unreinen nur je ein Paar in die Arche zu nehmen. Ich und meine Frau wurden von Gott als unrein erklaert. Das ist meine erste Beschwerde.- Du hasst mich, weil du die Arten, von denen je sieben vorhanden sind, stehen laesst, und einen schickst, von denen nur zwei vorhanden sind. Wenn mich der Fuerst der Hitze oder der Fuerst der Kaelte anfaehrt und mich toetet, so wird doch ein Geschoepf auf der Welt fehlen! Das ist meine zweite Beschwerde.\"
Da erklaerte Noah dem Vogel, dass es sich hier durchaus um keine wie immer geartete Diskriminierung handle, sondern lediglich um Gottes weisen Ratschluss. Alles, was Gott mache, sei gut, und kein Mensch und kein Tier haben das Recht sich gegen seinen Willen aufzubaeumen oder den Schoepfer ungerechter Handlungen anzuklagen.
(Sanhedrin 108,2)
Der Rabe liess sich nicht von den Worten Noahs ueberzeugen; er flog zwar fort, aber er kehrte nicht wieder. (Juedisches Maerchen)